Arbeitskreis Landschafe

Dem AK Landschafe gehören alle Landschafzüchter- und halter an. Der AK soll wichtige Themen rund um die Zucht und Haltung von Landschafen herausarbeiten. Außerdem wird bei der Frühjahrsversammlung der Landschaftag in Warder und weitere Veranstaltungen geplant.


Aktuelles


Erfolgreiche Frühjahrsversammlung des Arbeitskreises Landschafe

Am Samstag, den 24. Februar 2024, fand in Groß-Wittensee die Frühjahrsversammlung des Arbeitskreises (AK) Landschafe statt. Unter der Leitung von Iris Frenzer, der Sprecherin des Arbeitskreises, wurden wichtige Themen rund um die Schafzucht diskutiert und die turnusgemäßen Wahlen durchgeführt.

Die Versammlung begann pünktlich um 11:00 Uhr mit einer herzlichen Begrüßung durch Iris Frenzer. Trotz einiger Absagen u.a. aufgrund von Krankheit konnte eine erfreulich große Anzahl von Mitgliedern begrüßt werden, die sich aktiv in die Diskussionen einbrachten.
Ein wichtiger Punkt auf der Tagesordnung waren die anstehenden Wahlen der Arbeitskreissprecherin, des Stellvertreters, dem Kassenwart und Kassenprüfer. Mit Ausnahme der Kassenwartin Jutta Kohlbeck-Gangl, die bereits im Vorfeld angekündigt hatte, nicht erneut kandidieren zu wollen, wurden alle bisherigen Amtsinhaber in ihren Ämtern bestätigt. Besonders wurde dabei die langjährige und gewissenhafte Tätigkeit von Jutta Kohlbeck-Gangl als Kassenwartin gewürdigt, was mit einem herzlichen Dank und einer symbolischen Geste seitens der Arbeitskreissprecherin Iris Frenzer honoriert wurde.

Aktuelle Themen

Bei den aktuellen Themen ging Frau Bruser zunächst auf den Referentenentwurf zum Tierschutzgesetz ein. Der Entwurf sieht eine Reihe von Verschärfungen der geltenden Tierschutzvorschriften vor, darunter ein Kupierverbot von Lämmern ohne Ausnahmen sowie eine präzisere Definition von Qualzucht mit einer Auflistung von bestimmten Symptomen. Während der Diskussion äußerten die Teilnehmer unterschiedliche Meinungen und Bedenken. Ein Konsens bestand darin, dass unkupierte Schafe einem höheren Risiko für Fliegenlarvenbefall ausgesetzt sind, dem in größeren Betrieben auch durch häufigeres Ausscheren nicht angemessen begegnet werden kann. Ebenso wurde betont, dass Qualzuchten, wie sie beispielsweise bei Möpsen auftreten, strikt abgelehnt werden sollten, eine Verschärfung des Gesetzes aber nicht dazu führen dürfe, dass die Schafzucht unmöglich gemacht wird.

Weitere Themen wie die Kennzeichnung von Schafen und Ziegen, die geplante Änderung der Tiertransport-Verordnung und der Umgang mit dem Wolf wurden ebenfalls intensiv erörtert.
Zum Schluss gab Frau Bruser einen detaillierten Überblick über die aktuellen Mitgliederzahlen und Herdbuchbestände des Landesverbandes. Es wurde festgestellt, dass die Mitgliederzahlen insgesamt relativ stabil sind, wobei lediglich ein leichter Rückgang von zwei Mitgliedern zu verzeichnen ist. Hingegen ist der Herdbuchschafbestand auf insgesamt 5.185 Tiere angestiegen. Ein genauerer Blick auf die Züchter innerhalb des Verbandes zeigt, dass die Texelzüchter mit 50 Züchtern an oberster Stelle stehen, gefolgt von den Suffolkzüchtern mit 47 und den Weißkopf-Züchtern mit 36 Mitgliedern. Die Coburgerfuchschafzüchter belegen mit 21 Züchtern den vierten Platz. Zudem gibt es 16 Züchter von Skudden und 18 Züchter von Rauhwollern.

Auch bei den Herdbuchschafen gehören die meisten Schafe der Rasse Texel an, gefolgt von den Suffolks und den Weißköpfen. Im Bereich der Landschafe sind insgesamt 202 Coburger Fuchsschafe, 186 Rauhwollige Pommersche Landschafe und 171 Skudden zu verzeichnen. Diese Zahlen verdeutlichen nicht nur die Vielfalt der im Verband vertretenen Rassen, sondern auch das kontinuierliche Engagement der Züchter für die Erhaltung und Förderung der Rassen.

Planungen für das Jahr 2024

Ein weiterer wichtiger Aspekt an diesem Vormittag waren die Planungen für das Jahr 2024. Eine detaillierte Terminübersicht für Veranstaltungen wie Schauen, Märkte und Lehrgänge wurde vorgestellt.
Frau Bruser informierte die Teilnehmer darüber, dass der Schaftag in Molfsee nicht stattfinden wird. Stattdessen finden jedoch zahlreiche Schafmärkte statt, bei denen es äußerst wünschenswert wäre, wenn jeder Züchter mindestens einen Schaftag mit Schafen bestücken könnte.
Eine Anfrage von Frau Potyka bezog sich auf den geplanten Veranstaltungsort für den Jungzüchterwettbewerb. Da der Schaftag in Molfsee ausfällt, kann der Wettbewerb dort nicht wie angedacht stattfinden. Aus diesem Grund wird der Jungzüchterwettbewerb in diesem Jahr erneut beim Landschaftag in Warder geplant. Dabei wurde jedoch darauf hingewiesen, dass frühzeitig überlegt werden muss, wo der Wettbewerb zukünftig stattfinden soll, da er beim Landschaftag oft in den Hintergrund gerät. Zusätzlich wurde angekündigt, dass in Warder wieder eine Tombola stattfinden wird.
Um die Jungzüchter bestmöglich vorzubereiten und ggf. auch ein Team für den deutschen Jungzüchterwettbewerb auf die Beine zu stellen, wurde vorgeschlagen, ein Jungzüchtertreffen zu organisieren. Dabei könnten Fragen zum Wettbewerb besprochen und die richtige Vorführung der Tiere geübt werden. Hardy Marienfeld bot an, das Treffen in Blunk zu organisieren.

In Bezug auf das Herbsttreffen des Arbeitskreises im Oktober erkundigte sich Iris Frenzer, ob es einen Betrieb gibt, der dieses gerne organisieren würde. Als einziger bot sich Hardy Marienfeld an. Es wurde jedoch angemerkt, dass es nicht fair wäre, wenn immer dieselben Personen die Organisation übernehmen.
Deshalb werden Iris Frenzer und Janine Bruser weitere Anfragen bei einigen Züchtern stellen. Sollte sich niemand bereit erklären, wird das Treffen ausfallen müssen.

Verschiedenes

Unter dem Punkt „Verschiedenes“ wurden unterschiedliche Anliegen und Informationen eingebracht. Eine wichtige Frage, die aufkam, war der Umgang mit Tierhaltern, die sich nicht beim Kreisveterinär anmelden. Angesichts der Verpflichtung zur Angabe der Betriebsnummer bei Zu- und Abgangsmeldungen in der HIT-Datenbank wurde betont, dass an solche Betriebe keine Zuchttiere verkauft werden sollten. Es wurde empfohlen, zunächst das Gespräch zu suchen und die Tierhalter auf die Notwendigkeit der Anmeldung aufmerksam zu machen.

Des Weiteren informierte Frauke Wechselberg über die geplante Wollabholung durch den Aufkäufer für Coburger-Wolle in Neutestorf Ende Juli/Anfang August. Züchter mit hochwertiger Coburger-Wolle wurden dazu ermutigt, ihre Wolle zu liefern. Norbert Westphal wies auf die „Wollwandler“ hin, die nebenberuflich Wolle waschen, kardieren und filzen. Schafhalter können ihre Wolle dort abgeben und verarbeitet zurückbekommen. Eine interessante, wenn auch vage Information wurde über die „Wollretter“ geteilt, die angeblich Rohwolle unabhängig von der Rasse für 1,00 €/kg aufkaufen. Die Details dazu werden derzeit geprüft.

Norbert Westphal fragte nach, wann ein Gebiet zu einem Gänsegebiet ernannt wird. Frau Bruser erklärte, dass dies nichts mit der Anzahl der Gänse in einem Gebiet zu tun hat. Es gibt ein Vertragsnaturschutzmuster namens „Rastplätze für wandernde Vogelarten“ allerdings nur für Ackerflächen.

Jutta Kohlbeck-Gangl berichtete, dass es in Bayern Erleichterungen/Förderungen für Schlachtgebühren gibt. Frau Bruser versprach, weitere Informationen beim Landesverband Bayern einzuholen.
Ein Appell von Norbert Westphal richtete sich erneut an alle Züchter, Zuchttiere nicht unter den vom AK Landschafe erarbeiteten Mindestpreisen zu verkaufen.
Frau Bruser brachte den Wunsch eines Züchters zur Sprache, die Namensvergabe in Schleswig-Holstein zu ändern, insbesondere die Vorgabe der Anfangsbuchstaben nach dem Geburtsjahr. Die Anwesenden sahen jedoch keinen Bedarf für eine Änderung.
Ein weiteres Thema, das diskutiert wurde, war das Projekt „Ohne Schafe ist alles blöd“ der Hochschule Eberswalde für nachhaltige Entwicklung, vorgestellt von Frau Bruser auf Anfrage von Anne Greef.
Die Anwesenden äußerten jedoch Bedenken über die Darstellung einiger Schafe und sprachen sich gegen den Kauf der Banner aus.
Nicole Potyka betonte die Bedeutung, deutsche Gerbereien zu unterstützen und ermutigte die Teilnehmer, ihre Felle auch dorthin zu liefern.

Abschließend unterstrich Hardy Marienfeld die Wichtigkeit der Ausstellung von Tieren auf Schauen und Schafmärkten für die Vermittlung von Wissen über Tierhaltung und Landwirtschaft. Diese Veranstaltungen bieten nicht nur eine Plattform für Züchter, ihre Tiere zu präsentieren, sondern auch eine Möglichkeit für Besucher, einen Einblick in die Vielfalt der Rassen und die Herausforderungen der Tierhaltung zu erhalten.

Die rege Diskussion endete um 14:25 Uhr, als Iris Frenzer die Versammlung abschloss und sich bei allen Teilnehmern für ihre aktive Beteiligung bedankte.


Frühjahrsversammlung des AK- Landschafe

Wie auf der letzten Sitzung beschlossen, trafen sich die Landschafzüchter schon früh im Jahr zur Frühjahrs-versammlung des AK-Landschafe. Am Samstag, den 11.02.2023, konnte die Sprecherin, Iris Frenzer, zahlreiche Landschafzüchter und Interessierte in Nortorf begrüßen. Nach den Formalien, wie Genehmigung des Protokolls und die Entgegennahme des Kassenberichts wurde Jürgen Bauer für weitere zwei Jahre zum Kassenprüfer gewählt.

Jahresbericht

Im Anschluss gab die Geschäftsführerin Frau Bruser einen Überblick über die aktuellen Zahlen, bezüglich der Landschafzucht. Zur Zeit werden insgesamt 35 Rassen betreut, davon gehören 22 zu den Landschafrassen. Die Gesamt-Mitgliederzahl ist zum Vorjahr um 17 Mitglieder gesunken und steht nun bei 624 Mitgliedern. Der größte Rückgang ist bei den Züchtern zu bemerken, insgesamt 20 Züchter weniger, wohingegen bei den Gebrauchsschafhaltern in diesem Jahr eine leichte Steigerung (+4) zu bemerken ist. Auch wenn der Anstieg bei den Gebraucht-schafhaltern positiv ist, gibt Frau Bruser zu bedenken, dass trotz stetiger Werbung noch viele kleinere und mittlere Betriebe nicht im Verband organisiert sind. Dies zeigt auch der Vergleich mit der Anzahl aller Schafhalter laut der letzten Viehzählung aus 2020. Danach sind zur Zeit nur rd. 38% der Betriebe in Schleswig-Holstein bei uns Mitglied, wobei das Verhältnis mit knapp 45% in Südwestholstein noch am besten ist. Sie bittet die Anwesenden, insbesondere auch bei kleineren Schafhaltern, die nicht züchten möchten, für die Mitgliedschaft im Verband zu werben.

Seit 2000 gibt es einen deutlichen Anstieg bei den Landschafzüchtern, die ihre Zahl mehr als verdreifacht haben (von 34 auf 117). Bei den Fleischschafzüchtern ist die Zahl leicht gesunken (189 zu 172). Dagegen ist der Anteil der Herdbuchtiere der Landschafrassen nicht so deutlich gestiegen (von 940 auf 1250). Das heißt, dass zwar 39 % unserer Züchter Landschafzüchter sind, der Anteil ihrer gehaltenen Herdbuchschafe aber nur 25 % der gesamten Herdbuchschafe ausmachen.

Obwohl etwas rückläufig (- 8 Züchter) führen die Texelzüchter weiterhin die Züchtertabelle an, gefolgt von Suffolk- und Weisskopfzüchtern. Bei den Landschafzüchtern führen die Rauhwoller das Ranking an, gefolgt von Coburgern und Skudden. Insgesamt hat sich unser Rassenvielfalt seit 2000 deutlich erhöht (+17 Rassen).

Die Anzahl der Herdbuchtiere ist um 258 Tiere auf 4995 Tiere gesunken, was u.a. aber an der Bereinigung einiger „Karteileichen“ liegt. Bei den Herdbuchtieren führen immer noch die Texel (1196) vor den Suffolks (mit erstmals über 1000 Tieren) und den Weißköpfen. Bei den Landschafen dominieren die Rauhwoller (197) vor den Coburgern (174), die weiterhin eine Aufwärtstrend haben, und den Skudden.

Aktuelle Themen

Danach ging die Geschäftsführerin auf aktuelle Themen ein. So seien bei der Ausgestaltung der Förderung der GAP 2023 noch einige Fragen offen. Deshalb ist der Verband im ständigem Austausch mit den zuständigen Abteilungen des Ministeriums. In Bezug auf das Antragsverfahren zur Mutterschafprämie wies Janine Bruser darauf hin, dass nur derjenige einen Förderantrag bis zum 15.05.2023 stellen kann, der auch seine Stichtagsmeldung zum 01.01.2023 in der HIT-Datenbank gemacht hat. Die Anzahl der prämienfähigen Tiere laut der HIT-Meldung ist der Höchstbestand an Tieren, die prämienberechtigt sind. Einige Schäfer haben Lesegeräte über den LV bestellt, zur Veranschaulichung hat Frau Bruser zwei unterschiedliche Geräte mitgebracht. Wie die Liste, die die Antragssteller zum 15.05. hochladen müssen, im Detail aussehen soll, ist noch nicht geklärt. Weiteres Thema ist die Beweidung von Öko-Flächen durch konventionelle Schafe. Durch die neue Öko-Verordnung gibt es neue Bedingungen, wann konventionelle Schafe auf Bio-Flächen weiden dürfen. Davon sind viele Schafhalter in Schleswig-Holstein betroffen, die auf die Bio-Flächen zur Herbstbeweidung angewiesen sind. Der Verband konnte zwar schon einige Erleichterungen erreichen, versucht aber weiterhin eine praktikable Lösung für die Betriebe zu finden.

Zum Thema Wolf berichtete Iris Frenzer von einer Veranstaltung der Kreisjägerschaft Nordfriesland e.V. am 08.02.2023, bei der Prof. Dr. Klaus Hackländer (Universität für Bodenkultur Wien) einen Vortrag über das Thema “Der Wolf in der Kulturlandschaft – Konflikte und Lösungen” gehalten hat. In dem Vortrag stellte Hackländer fest, das der Wolf schon lange keine gefährdete Tierart mehr sei. Es muss hinterfragt werden, wie viele Wölfe wir uns in unserer Kulturlandschaft leisten können. Es wäre ein Dilemma zwischen Tierschutz versus Artenschutz, aber das Thema könne nicht mehr romantisiert werden. Es brauche daher ein geordnetes Wolfsmanagement, das auch das Töten von einzelnen Wölfen einschließt. Es schließt sich eine rege Diskussion zum Thema Wolf an.

Im Anschluss berichten Andrea Boldt-Lynsche und Hardy Marienfeld zu ihren Erfahrungen auf der Bundesschau 2022. Die Teilnehmer der Bundesschau sind sich einig, dass es an der ein oder anderen Stelle auch noch Verbesserungsmöglichkeiten gab, aber alles in allem die Veranstaltung ein voller Erfolg war. Aus der Diskussion ergibt sich der Wunsch die Aufstellung von Tieren für den Sammlungswettbewerb zu üben. Dies soll bei der nächsten Veranstaltung berücksichtigt werden.

Vermarktung Zuchttiere

Ein zentrales Thema der Sitzung war die Vermarktung der Zuchttiere. Wie in der letzten Sitzung beschlossen, wurden einige Ideen zur Verbesserung der Vermarktung von Zuchttieren beim Landschaftag in Warder 2023 umgesetzt. So wurde zusätzlich zum Katalog eine Liste mit verkäuflichen Tieren erstellt. Arne Articus-Roth berichtet zudem, dass er seine Verkaufstiere in Warder fotografiert hat und diese Tiere dann auf der Internetseite des Verbandes unter der Rubrik „ Marktplatz“ zum Verkauf angeboten hat. Er konnte so alle Tiere verkaufen. Damit hat er die Tiere natürlich auch über den Verband abgerechnet. Er würde sich wünschen, dass mehr Züchter ihre Zuchttiere über den Verband verkaufen, denn er fände es ungerecht, wenn nur einige wenige die Gebühren entrichten. Es wäre auch für die Außenwerbung wichtig, wenn die Verkauftstiere über die Verbandsseite z.B. auch in anderen Bundesländern gesehen werden würden.

Von den anwesenden Bentheimer Landschafzüchtern und den Coburger Züchtern wird auf die, für diese Rassen bundesweit stattfindenden, Auktionen hingewiesen. Dies sei eine sehr gute Sache. Auf VDL-Ebene sollte diskutiert werden, ob dies nicht auf andere Landschafrassen erweitert werden könnte.

Schön wäre auch, wenn Sammeltransporte über den LV organisiert werden könnten. So müsste nicht jeder Züchter den oftmals langen Weg zum Verkäufer auf sich nehmen. Die Züchter, die einen Kauf in einem anderen Bundesland planen, könnten dies der Geschäftsstelle melden, die dann weitere Interessenten vermitteln könnte.

Danach wird über eine Auktion in Warder diskutiert, die aber aus verschiedenen Gründen abgelehnt wird. Am Ende einigt man sich auf folgendes Vorgehen: Es soll verstärkt auf das Angebot Verkaufstiere zu fotografieren und anschließend auf der Internetseite des Verbandes zu stellen, hingewiesen werden. Der Verband erstellt zusätzlich zum Katalog eine Liste mit den Tieren, die in Warder zum Verkauf angeboten werden. Außerdem soll zukünftig bei einem Verkauf über den Verband einfacher abgerechnet werden.

Bei den Planungen für das Jahr 2023 berichtet Hardy Marienfeld, dass ein Rauhwollertag geplant ist. Im letzten Jahr hatte ein Treffen der RPL-Züchter in Mecklenburg-Vorpommern stattgefunden, bei der die Beurtei-lung von Rauhwollern im Fokus stand. Er hat zusammen mit Anke Mückenheim an diesem Treffen teilgenommen. Da Züchter aus dem gesamten Bundesgebiet teilgenommen haben, fand ein reger Austausch statt. Daher plant Hardy Marienfeld das RPL-Treffen 2023 in Schleswig-Holstein in Blunk. Über die Landesverbände sollen alle RPL-Züchter angeschrieben werden. Als Schwerpunkt ist Züchtersammlung und Einzelbewertung geplant. Weiterhin wird vom diesjährigen Spinner-Treffen der Handspinngilde berichtet, dass vom 30.09. bis 03.10.2023 in Plön stattfinden wird.

Zum Ende der Sitzung wurde ein Termin für das 2. Treffen des AK Landschafe in diesem Jahr festgelegt. Es soll als Informationsveranstaltung bei Iris Frenzer am 14.10.2023 stattfinden. Thema soll die praktische Tierbeurteilung incl. Sammlungen sein.


Landschaftag 2022Buntes Schaftreiben im Tierpark Arche Warder

Mitte September war es wieder soweit, der Landschaftag des Landesverbandes Schleswig-Holsteinischer Schaf- und Ziegenzüchter e.V. im Tierpark Arche Warder stand an. In der Früh reisten Landschafzüchter aus ganz Schleswig-Holstein und Hamburg an, um ihre Tiere den Richtern vorzustellen. Mit Spannung wurden die Noten bei der Körung und den Herdbuchaufnahmen erwartet. Der Andrang war groß, 103 Tiere aus 10 unterschiedlichen Rassen und 25 Zuchten füllten den hübsch dekorierten Platz rund um das Haus der Natur.

Einige Züchter bauten kleine Stände mit Wollprodukten auf und die angereisten Spinnerinnen machten das Bild des Landschaftages komplett. Die Sprecherin des Arbeitskreises Landschafe, Iris Frenzer, eröffnete um kurz nach zehn die Veranstaltung und erklärte den Ablauf für die anstehende Körung. Um das tagesaktuelle Gewicht zu erfassen, wurden die Tiere zunächst gewogen, bevor sie in zwei Ringen von den Körkommissionen Anke Mückenheim, Hardy Marienfeld, Arne Articus-Roth, Frauke Wechselberg, Iris Frenzer und Janine Bruser begutachtet und benotet wurden. Schon bei der Körung zeigte sich die sehr gute Qualität der aufgetriebenen Tiere, die in den Kategorien Bemuskelung, Wollqualität und äußere Erscheinung genau unter die Lupe genommen wurden. Nach einer kurzen Mittagspause fand im Anschluss zur Körung die Prämierung der besten Tiere statt. Dabei werden die Tiere, die bestimmte Leistungsanforderungen erfüllen, noch-mals rangiert. Der oder die Beste seiner Altersgruppe erhält einen 1a-Preis. Als Höhepunkt der Prämierung wird aus diesen 1a-Preisträgern der jeweilige Rassesieger oder die Rassesiegerin ermittelt.

Heidschnucken und Skudden vor der Jury

Frau Holst, Wulfsmoor, präsentierte 2 Schafe der Rasse Graue Gehörnte Heidschnucke, die hier in Warder ihre Generalprobe für die Bundesschau, welche vom 30.09. bis 2.10. in Alsfeld, Hessen, stattfindet, absolvierten. Die Lämmer der Grauen Gehörnten Heidschnucken werden mit schwarzer, gelockter Wolle geboren. Das Haar beginnt sich im Laufe des 1. Lebens-jahrs zu verfärben und erst nach der 1. Schur stellt sich die rassetypische graue Farbe ein. Mit dem Titel „Rassesiegerin“ im Gepäck kann Benay (Kat.Nr. 1) nun nach Alsfeld fahren.

Der von Föhr angereiste Bock Cavinci (Nr. 3) aus der Zucht von Helmut Langner, Seeth und im Besitz von Jan Pedersen, Oldsum, konnte gerade noch den Preis für den Rassesieg bei den Weißen Gehörnten Heidschnu-cken entgegennehmen, bevor es Richtung Heimat ging, um die Fähre rechtzeitig zu erreichen. Das mischwollige Vlies bei dieser Rasse soll rein weiß und gleichmäßig ausgebildet sein. Das äußere Vlies besteht aus grobem Oberhaar, das innere Vlies aus feinerem, weichem Unterhaar.

Bei der kleinsten, deutschen Schafrasse, den Skudden, tragen die Böcke ein schneckenförmiges Gehörn, dessen Spitzen ein wenig nach außen gestellt sein sollten. Mit einem prächtigen Gehörn konnte auch der Sieger-bock Cadoc (Nr. 7) aus der Zucht von Jürgen Bauer, Tarp, triumphieren. Weibliche Tiere können zwischen hornlos, über kleine Hornstummel bis zu sichelförmig gebogenen Hörnern variieren. Bei der Reservesiegerin Clara (Nr. 11) aus der Zucht von Claudia Kohrn, Wattenbek, standen jedoch nicht die Hörner im Vordergrund, sondern ihre hervorragende Wollqualität. Dies machte sie auch zur Wollsiegerin 2022. Weiterhin zeigten Norbert Westphal und Heide Voeltz sowie Arno Richard Benemann dem Publikum die große Farbvariation, die die Skudden zu bieten haben.

Mittelgebirgsrassen auch im Norden erfolgreich

Bei den Coburger Fuchsschaf Lämmern ist das Vlies erst rotbraun und hellt mit zunehmendem Alter auf. Das Vlies der erwachsenen Tiere hat einen deutlichen Glanz, der Farbton ergibt sich aus dem Mix von hellen, hellroten bis dunkelroten/braunen Haaren („Goldenes Vlies“). Bei dieser Rasse stellten gleich vier Züchterinnen, Frauke Wechselberg, Katharina Ehmke, Vivien Berger und Iris Frenzer, ihre Böcke und Schafe vor. Bei der Entscheidung über den Rassesieg standen sich der Lammbock D.Iscan (Nr. 17) der erfahrenen Züchterin Frauke Wechselberg, Neutestorf, und das Mutterschaf A. Martha (Nr. 30) der Neuzüchterin Vivien Berger, Stockelsdorf, gegenüber. Die Richter entschieden sich für das Mutterschaf und so war es ein gelungener Start in die Zucht für Familie Berger.

Nicole Potyka, Hamburg, ist eine der wenigen Rhönschafzüchterinnen bei uns im Norden, die in Warder zwei gut rausgebrachte Schafe vorstellte. Die Rhönschafe haben einen schwarzen Kopf und einen weißen Körper. Die weiße Schlichtwolle mit typischem Glanz hat eine Feinheit von 32 bis 38 Mikron. Ursprünglich eine typische Landschafrasse der Mittelgebirgs-lagen, kann diese jedoch auch bei uns im Norden gut gedeihen, was vor allem das Siegerschaf C. Lilian (Nr. 31) beweisen konnte

Zum ersten Mal wurden in Warder Leineschafe vorgeführt. Die ursprüng-liche Heimat des Leineschafes ist Südniedersachsen, längs der Leine. Es entstand um 1900 aus dem Rheinischen Landschaf durch Einkreuzung englischer Rassen wie Leicester und Cotswold und ist ein mittelrahmiges, weißes Schaf mit einer weißen, langabwachsenden, dicht gestapelten Wolle. Bei ihrem Debüt stellte Lara Marleen Schnell, Stapel, ihre weibliche und männliche Nachzucht den Richtern vor. Das Mutterlamm Darla (Nr. 94) stach bei den sehr jungen Tieren deutlich hervor und wurde zur Rassesiegerin ernannt. Reservesieger wurde ihr Halbbruder, der Lammbock Delmo (Nr.91).

Von klein bis groß alles dabei

Danach wurde es quirlig im Prämierungsring, die Ouessants marschierten ein. Das Ouessantschaf (bretonisches Zwergschaf) hat seinen Namen von der Insel Ile d`Ouessant, einer kleinen, baumlosen, französischen Atlantik-Insel. Die kleinste Schafrasse Europas machte es den Richtern durch die große Anzahl und die hohe Qualität nicht einfach. Marit Sievers, Erfde, hatte mit ihrem Jährlingsbock C. Emil (Nr. 33) die Nase vorn. Dicht gefolgt von dem Lammbock Damian (Nr. 39) von Bettina und Holger Blankenburg, Norddeich. Ebenfalls zeigten Heike Sievers, Klaus-Rainer Schwormstede, Horst Feddersen, Ryan und Arlett Kleinfeld dem Publikum sowohl weiße als auch schwarze und braune Vertreter dieser beliebten Rasse.

Beeindruckend ging es auch mit der nächsten Rasse weiter. Das Walliser Schwarznasenschaf fällt vor allem durch die typische Farbzeichnung auf. Die schwarze Nase bis zur Kopfmitte gibt dem Schwarznasenschaf seinen Namen. Die schwarze Färbung zieht sich weiter ohne Unterbrechung bis hin zu den Augen. Ebenfalls sind die Ohren bis an den Kopf schwarz. Die vorgestellten Tiere von Luisa Albert, Luhnstedt, und Peter Sellhorn, Rausdorf, zeigten zudem auch die rassetypischen schwarzen Flecken an den Sprunggelenkhöckern und an den Vorderknien. In diesem Jahr zeigten sich vor allem die Mutterschafe von ihrer besten Seite. Das Mutterschaf Charlotta (Nr. 66) aus der Zucht von Peter Sellhorn und im Besitz von Luisa Albert wurde zur verdienten Rassesiegerin ernannt.

Das Vlies der Rauhwolligen Pommerschen Landschafe besteht aus langabgewachsener Mischwolle, die von stahlblau bis grau variieren kann, aber ausgeglichen sein muss. Die Rauhwoller aus den Zuchten Harald Nowak, Arne Articus-Roth, Christine Rogall, Hardy Marienfeld und Anna Wegener, bewiesen diese unterschiedlichen Wollvariationen in anschau-licher Weise. Der Siegerbock Constar (Nr. 69) von Arne Articus-Roth, Wisch, imponierte mit seiner bis zur Schulter reichenden schwarzen Mähne. Als Reservesiegerin wurde seine Halbschwester Carea (Nr. 82) erkoren.

Als Nächstes präsentierte Andrea Boldt-Lynsche, Fresendorf, ihre Bent-heimer Landschafe, eine großrahmige, hochbeinige Rasse mit dunklen Zeichen um die Augen und mit langen, großen Ohren mit meist dunklen Spitzen. Neben der Zeichnung ist vor allem der lange, bewollte Schwanz kennzeichnend für diese Rasse. Das Mutterschaf Cosima (Nr. 86) machte das Rennen, dicht gefolgt von dem Jährlingsbock Corbinian (Nr. 85B).

Krönender Abschluss des Tages

Zu guter Letzt musste nun noch der Tagessieger, die Tagessiegerin und der Wollsieger über alle Rassen ermittelt werden – gar nicht so einfach bei dieser bunten Rassevielfalt. Trotz der nahenden Gewitterfront konnte Luisa Albert für ihre Rassesiegerin bei den Walliser Schwarznasenschafen ihren Preis für die Mrs. Warder 2022 ohne Regenschauer entgegen nehmen. Auch Marit Sievers blieb bei der Siegerehrung ihres Ouessantbockes zum Mr. Warder 2022 trocken und strahlte über beide Ohren. Zu guter Letzt wurde mit der Reservesiegerin der Skudden, aus der Zucht von Claudia Kohrn, eine würdige Wollsiegerin auserkoren.

An dieser Stelle ein großes Lob an alle Züchter und Züchterinnen, die ihre Tiere sehr gut für die Ausstellung vorbereitet hatten und auch im Ring ausgezeichnet präsentiert haben. Einen herzlichen Glückwunsch zu den hervorragenden Schafen und Böcken, die die Kommission und die Zuschauer bewundern durften!

Trotz schlechter Wetterprognose waren zahlreiche Zuschauer in den Tierpark Arche Warder gekommen, die interessiert die Veranstaltung verfolgten. Die Züchter freuten sich über einen regen Austausch und spätestens bei dem selbstgemachten Kuchenbuffet konnte von einem erfolgreichen Landschaftag 2022 gesprochen werden. Dafür bedankt sich der Landesverband bei den Züchtern, den Prämierungsrichtern und allen Helfern! Ganz besonderer Dank gilt aber vor allem Carolin Gorniak und dem Team vom Tierpark Arche Warder, für die Vorbereitungen und die viele Arbeit, ohne die der Tag nicht so erfolgreich verlaufen wäre!


Das neu gewählte Sprecherteam Iris Frenzer und Arne Articus Roth stellt einmal vor:

Liebe Landschaf-Begeisterte,
auf der letzten Versammlung des Arbeitskreises Landschafe am 07.08.2021 fanden turnusgemäß Wahlen zum/zur Arbeitskreissprecher/in und des/der Stellvertreters/in statt. Frauke Wechselberg stand auf eigenen Wunsch nicht mehr zur Wahl. Hardy Marienfeld war auf der Jahreshaupt-versammlung des Verbands in den Vorstand gewählt worden. In Personalunion gleichzeitig als Sprecher des AK Landschafe aufzutreten, hält Hardy nicht für sinnvoll und stellte sich daher auch nicht zur Wahl für den Sprecher bzw. Vertreter. In einer geheimen Wahl wurden wir dann zur Sprecherin und zum Stellvertreter gewählt.

Wir – das sind Iris Frenzer als Sprecherin und Arne Articus-Roth als Vertreter. Soweit der offizielle Wortlaut. Wir waren uns aber schnell einig, dass wir die Aufgabe gemeinsam als „Doppelspitze“ wahrnehmen wollen und uns gegenseitig unterstützen werden. Einige werden sich nun sicher fragen: Wer sind denn die Beiden? Am ehesten weiß man ja immer welche Schafe zu wem gehören.

Iris: Ich lebe mit meinem Mann in Ostenfeld bei Husum und habe eine kleine Hobbyzucht mit Coburger Fuchsschafen. Begonnen hatten wir vor einigen Jahren mit Shropshire Schafen, die in einem Gatter eine Neuanpflanzung pflegten. Dann sahen wir jedoch die Fuchsschafe und wir wussten, es ist die Rasse, die wir haben wollen. Frauke Wechselberg hatte uns mit schönen Tieren einen guten Start bereitet und wir haben die Entscheidung noch keinen Tag bereut. Mein Mann unterstützt mich bei den notwendigen Arbeiten. Neben den Schafen kümmere ich mich um Beruf und Familie, d.h. zwei Töchter samt Partner und 4 Enkelkinder, nicht zu vergessen unsere Hunde.

Arne: Moin Moin, meine Frau Franziska und ich leben mit unseren Kindern in Wisch an der Ostsee. In den ehemaligen Salzwiesen betreiben wir im Nebenerwerb eine kleine Herdbuchzucht von Rauhwolligen Pommerschen Landschafen. Dazugekommen sind seit kurzem auch Fjällrinder und schwedische Blumenhühner. Zudem findet man uns regelmäßig auf dem Gemüseacker.

Auf der Versammlung des AK wurde schnell klar, dass es Themen rund um unsere Schafe gibt, die uns beschäftigen z.B. die Vermarktung der Zuchttiere über Schleswig-Holstein hinaus, Schaffung einer Vermarktungsplattform, Wollvermarktung, Schlachtpreise und und und.
Daraus entstand bei den Anwesenden die Idee, eine Arbeitsgruppe zu bilden, die sich der Themen annimmt bzw. erst einmal auslotet, was besonders wichtig ist. Je nach dann geltenden Coronaregeln können wir uns treffen oder „Online“-Besprechung abhalten. Es wäre super, wenn wir zeitnah Rückmeldung bekämen, wer Interesse hat, in der Arbeitsgruppe mitzuarbeiten. Aber auch über Themenvorschläge freuen wir uns.

Unsere E-Mail Adressen: [email protected]; [email protected]

Wir hoffen auf eine konstruktive Arbeit für unsere Landschafe!
Viele Grüße Iris und Arne

Frühjahrsversammlung der Landschafe im August
Anfang August fand die Frühjahrsversammlung des AK Landschafe in Warder statt. Die Sprecherin Frauke Wechselberg begrüßte die zahlreichen Anwesenden und freute sich sehr darüber, dass die Landschaffreunde sich endlich wieder treffen konnten, nachdem im letzten Jahr die Versammlung aufgrund der Corona-Pandemie ausfallen musste.

Wahlen

Nachdem der Kassenbericht genehmigt war, ging es auch gleich an die Wahlurne. Auch beim Arbeitskreis Landschafe kündigte sich im Vorfeld eine Veränderung an. Frauke Wechselberg stand nicht mehr zur Wahl. Nach 12 Jahren Amtszeit betonte sie, dass sie ihr Amt als Arbeitskreissprecherin immer sehr gerne wahrgenommen hat und viele gute Erinnerungen mitnehmen wird. Es sei nun aber an der Zeit für einen Wechsel.
Aus der Versammlungen wurden Iris Frenzer und Arne Articus-Roth für die Wahl des Arbeitskreissprechers vorgeschlagen. Nach einer kurzen Vorstellung konnte Iris Frenzer bei einer geheimen Wahl dann die meisten Stimmen für sich entscheiden.

Die scheidende Amtsinhaberin Frauke Wechselberg gratulierte der neuen Sprecherin recht herzlich und wünschte ihr viel Erfolg und Spass im neuen Amt.

Bei der Wahl zum Stellvertreter wurden Hardy Marienfeld und Arne Articus-Roth vorgeschlagen. Hardy Marienfeld freute sich, dass es einen weiteren Kandidaten für das Amt gab und erklärte, dass er damit nicht mehr zur Wahl antritt, dem neuen Stellvertreter aber natürlich gerne mit Rat und Tat zur Seite steht. Arne Articus-Roth wurde anschließend einstimmig per Hand gewählt.

Anschließend wurden Jutta Kohlbeck-Gangl erneut als Kassenwartin und Jürgen Bauer als Kassenprüfer im Amt bestätigt.

Verabschiedung Frauke Wechselberg

Nachdem damit das Sprecherteam des AK- Landschafe neu besetzt war, dankte Janine Bruser im Namen aller Mitglieder des Arbeitskreises und des Landesverbandes Frauke Wechselberg für ihr jahrelanges Engage-ment und ihre Arbeit für die Landschafe. Sie hatte das Amt 2013 abrupt übernommen, da der damalige Sprecher das Amt recht plötzlich nieder-gelegt hatte. Vorher war sie bereits seit 2008 Stellvertretende Sprecherin. Frauke Wechselberg hat sich in diesen Jahren nicht nur als Spezialistin für ihre Rasse, die Coburger Füchse, erwiesen, sondern auch bei der Beurteilung aller Landschafrassen ein gutes Händchen gezeigt. Auch beim Thema rund um die Wolle ist sie ein wichtiger Ansprechpartner geworden und hat schon viele zum Spinnen gebracht. Bekannt ist sie überdies durch ihre Köddelkurse, die sie regelmäßig für alle Schafhalter, zusammen mit ihrem Mann Carl Wechselberg, angeboten hat. Als Bezirksvorsitzende von Ostholstein bleibt sie zum Glück für die Verbandsarbeit erhalten und wird auch weiterhin die Coburger Fuchsschafzucht vorantreiben. Als Anerkennung und Dankeschön überreichte Frau Bruser – wie könnte es bei Frauke Wechselberg anders sein- ein wollenes Präsent.

Aktuelle Themen

Danach berichtete die Geschäftsführerin zu aktuellen Themen, wie der kurz zuvor stattgefundenen Jahreshauptversammlung des Landesverbandes, den anstehenden Veranstaltungen und dem GAP-Strategie-plan der Bundesregierung. Weiterhin informierte sie über die Anhörung zum Thema „Förderung von seltenen Rassen“ vor dem Umwelt- und Agrarausschuss. Heide Völtz hatte dabei für die GEH und Hardy Marienefeld zusammen mit Frau Bruser für den LV teilgenommen. Beide hoffen, dass diese Anhörung nicht nur dazu gedient hat, den IST-Zustand zu beschreiben, sondern auch vorgebrachte Ideen aufgenommen und zukünftig umgesetzt werden.

Nach einem Rückblick auf die Veranstaltungen für die Landschafe 2019 und 2020 ging es in die Diskussion zu den Mindestpreisen für Herdbuchtiere bei Landschafrassen. Angepasst wurden die Preise für Coburger Fuchsschaf, Walliser Schwarznasenschaf, Gotländisches Pelzschaf, Rauhwolliges Pommersches Landschaf, Skudde, Rhönschaf und Walachenschaf. Die Preise für Ouessants wurden belassen. Da keine Züchter der Rassen Graue und Weiße Gehörnte Heidschnucken, Gotländisches Wildschaf und Bentheimer Landschaf anwesend waren, einigte man sich darauf, die Mindestpreise für diese fehlenden Rassen in Absprache mit den Züchtern nach und nach zu ergänzen. Die neue Tabelle ist bei Bedarf in der Geschäftsstelle erhältlich.

Aber nicht nur die Preise für Zuchttiere der Landschafrassen sind ein wichtiges Thema, wie sich bei der Diskussion herausstellte, auch die Kalkulation für die Direktvermarktung spielt eine wichtige Rolle. Es wurde deutlich, dass die Schafhalter auf unterschiedliche Weise den Verkaufs-preis für ihre Schlachttiere berechnen, was zum Teil natürlich auch in den unterschiedlichen Rassen zu begründen ist. Als Möglichkeiten der Kalkulation wurden z.B. folgende Methoden angegeben:
– Preisnotierung im Bauernblatt + Schlachter und Zerlegung
– Pauschalpreis von 15 € je kg bei ½ oder ganzen Lämmern lose

Weiterhin ist bei der Diskussion zu bedenken, dass Skudden nach der Schlachtung am Haken 11-16 kg wiegen. Die Kosten für die Schlachtung aber genauso hoch sind, wie bei allen anderen Schafen. Ouessants werden dagegen gar nicht in der Schlachterei angenommen.

Planungen Veranstaltungen

Bei den Planungen für Veranstaltungen 2021 und 2022 wurde vorgeschlagen, den Jungzüchterwettbewerb nicht mehr an den Landschaftag in Warder zu koppeln, sondern an einen der Schaftage im Frühjahr z.B. Molfsee. Grund dafür ist, dass beim Landschaftag der Jungzüchterwettbewerb oft untergehe. Der Wettbewerb auf der Norla soll bleiben. Diese Idee soll weiterverfolgt und mit den Jungzüchtern besprochen werden.

Außerdem wurde diskutiert, ob eine Auktion für Landschafe in Warder erfolgreich wäre. Da die Züchter gewohnt sind direkt auf den Betrieben zu kaufen, ist es schwierig eine Auktion zu etablieren. Für eine Auktion müssten die Käufer auch nach Warder kommen. Es soll versucht werden beim Landschaftag Fotos zu potentiellen Verkaufstieren zu machen und mit wichtigen Infos zu den Tieren im Anschluss auf die Homepage des LV zu stellen. Die Verkäufe könnten dann über den Verband abgerechnet werden, was zum Vorteil hätte, dass die Tiere versichert wären.

Verschiedenes

In der Diskussion unter Top Verschiedenes wurde wiedereinmal deutlich, dass es vielfältige Themen gibt, die bearbeitet werden sollten. Dazu soll eine Arbeitsgruppe gebildet werden, die sich der Themen annimmt bzw. eine erste Einrangierung vornimmt. Es soll abgefragt werden, wer Interesse hat in der Arbeitsgruppe mitzuarbeiten und welche weiteren Themenvorschläge es gibt. Weiterhin berichtete Anne Greef von ersten positiven Ergebnissen des „ersten Wollgipfels“ Ende des Jahres 2020. Es sollen für den Anfang Decken und Strickwolle aus der gesammelten Wolle produziert werden, die dann zum Verkauf in Hofläden etc. angeboten werden könnten. Weiterhin gab es zahlreiche Gespräche mit unterschiedlichen Akteuren zum Thema Wollverarbeitung und -vermarkt

Am Ende bedankte sich die neue AK-Sprecherin Iris Frenzer bei allen Anwesenden für die rege Teilnahme und beendete somit ihre erste Sitzung.


Landschaftag 2021 im Tierpark Arche Warder
Am Samstag, den 11. September 2021 fand der Landschaftag des LV Schleswig-Holsteinischer Schaf- und Ziegenzüchter e.V. wie gewohnt im Tierpark Arche Warder statt. Dieses Jahr durften wieder Besucher am Landschaftag teilnehmen und sich das bunte Treiben rund um das Haus der Natur angucken, und so hatten sich nicht nur die Züchter mit ihren Tieren an diesem Morgen auf den Weg nach Warder gemacht. Bereits um acht Uhr kamen die ersten Züchter mit ihren Schafen im Tierpark an. Sobald die Tiere in die bereits einen Tag zuvor aufgebauten Hocks untergebracht waren, richteten einige Züchter noch kleine Stände mit Wollprodukten und selbstgemachten Kleinigkeiten ein. Um kurz nach Zehn eröffnete die neue Sprecherin des Arbeitskreises Landschafe, Iris Frenzer, die Veranstaltung und erklärte den Ablauf für die anstehende Körung.

Beim Landschaftag werden Schafe und Böcke der unterschiedlichsten Landschafrassen ins Herdbuch aufgenommen bzw. gekört, d.h. die Tiere werden von einer Körkommission benotet. War die Körung erfolgreich, sind sie offiziell als Zuchttiere zugelassen. Doch vor der Körung ging es für die Schafe und Böcke erstmal auf die Waage, um das tagesaktuelle Gewicht zu erfassen. Wie im vergangenem Jahr gab es keine feststehende Reihenfolge, so dass sich jeder ein Tier „schnappen“ und sich zuerst bei der Waage und danach bei einem der beiden Körringe anstellen konnte. Im ersten Ring richteten Janine Bruser und Anke Mückenheim, und im zweiten Ring Hardy Marienfeld sowie Karl-Dieter Fischer die Schafe und Böcke. Doch auch wenn alle Richter sehr routiniert und vom Fach sind, war es wieder eine Herausforderung sich auf die stetig wechselnden Rassen zu konzentrieren und umzudenken. Nach einer kurzen Mittagspause findet in Warder im Anschluss zur Körung immer die Prämierung der besten Tiere statt. Dabei werden die Tiere, die bestimmte Leistungsanforderungen erfüllen, nochmals rangiert, der oder die Beste seiner Altersgruppe erhält einen 1a-Preis, der Zweite den 1b- Preis und so weiter. Am Ende wird der Rassesieger oder die Rassesiegerin ermittelt.

Die insgesamt 103 Tiere im Katalog teilten sich in die Rassen Graue und Weiße Gehörnte sowie Hornlose Heidschnucke, Skudde, Coburger Fuchsschaf, Rhönschaf, Ouessant, Rauhwolliges Pommersches Landschaf und Bentheimer Landschaf auf. Schon bei der Körung zeigte sich die sehr gute Qualität der aufgetriebenen Tiere, die in den Kategorien Bemuskelung, Wollqualität und äußere Erscheinung genau unter die Lupe genommen wurden.

Heidschnucken

Den Anfang bei der Prämierung machten die Grauen Gehörnten Heidschnucken, eine alte Landschafrasse der Heideland-schaften mit nach hinten gebogenen Hörnern bei Mutterschafen und schneckenartigen Hörnern bei den Böcken. Hier wurde Benay (Kat. Nr. 4), ein Mutterschaf aus der Zucht von Astrid Holst, Wulfsmoor, zur Rassesiegerin ernannt.

Bei den Weißen Gehörnten Heidschnucken gewann ebenfalls ein Mutterschaf Biggi (Kat. Nr. 12) aus der Zucht von Jan Pedersen, Föhr, diesen Titel. Und auch die Reservesigerin dieser Rasse wurde ein Mutterschaf Birtchen (Kat. Nr. 9) aus der Zucht von Uwe Ott, Gudow. Die Weiße Gehörnte Heidschnucke ist ein genügsames mischwolliges Landschaf und für die Beweidung von Heide- und Moorflächen besonders geeignet. Die Farbe ist weiß ohne Abzeichen. Das mischwollige Vlies soll rein weiß und gleichmäßig ausgebildet sein. Das äußere Vlies besteht aus grobem Oberhaar, das innere Vlies aus feinerem, weichen Unterhaar. Kopf, Beine und der kurze Schwanz sollen unbewollt und weiß behaart sein.

Ebenfalls zu den Heidschnucken gehörend, die Weiße Hornlose Heidschnucke oder auch Moorschnucke genannt, kam als nächstes in den Prämierungsring. Bei einem plötzlichen Wolkenbruch wurde der einjährige Bock B.Marek (Kat. Nr. 12a) zum Sieger und das Mutterschaf B.Freia (Kat. Nr. 14) zur Reservesiegerin auserkoren. Beide Tiere sind im Besitz von Annika Frenzke, Sarlhusen, welche tapfer mit ihren Tieren im Regen durchgehalten hat. Bei, der an die Prämierung anschließenden Auswahl des Wollsiegers 2021, konnte sich dann B.Freia (Kat. Nr. 14) auch noch gegen alle anderen 1a- Schafe und Böcke, die an diesem Tag prämiert wurden, mit ihrem schönen rassetypischen rein weißen und gleichmäßig ausgebildeten Vlies durchsetzten.

Skudden und Coburger Fuchsschafe

Nach einer kurzen Pause, bis sich das Wetter beruhigt hatte, kamen die Skudden an die Reihe. Skudden gehören zur Gruppe der kurz-schwänzigen nordischen Heideschafe und können mit einem weißen, braunen oder schwarzen Vlies auftreten. In Warder waren fünf männliche und vier weibliche Vertreter dieser alten Rasse am Start. Am Ende konnte der Bock Bjarne (Kat. Nr. 16) aus der Zucht von Heide Voeltz und Norbert Westphal, Horst, den Rassesieg für sich entscheiden. Der Reservesieg ging an das Mutterschaf Bawana (Kat. Nr. 23) aus der Zucht Jürgen Bauer, Tarp.

Im Anschluss an die Skudden folgten die Coburger Fuchsschafe aus der Zucht von Iris Frenzer, Ostenfeld. Der 1a Bock der Lammböcke Carlson (Kat. Nr. 24) wurde bei der Körung mit den Noten 8/8/8 bewertet, seine Konkurrenz im Ring, das Mutterschaf Bibi (Kat. Nr. 29) stand ihm aber in Nichts nach. Im direkten Vergleich überzeugte Bibi die Jury und wurde zur Rassesiegerin auserwählt. Damit aber nicht genug, Bibi stach mit ihrem

Ouessant

Die Rasse Ouessant ist zwar die kleinste Schafrasse Europas, in Warder war es aber die am stärksten vertretene Rasse mit insgesamt 31 aufgetriebenen Böcken, Schafen und Lämmern. Besonders die beiden erfahrenen Züchter Heike Sievers, Erfde, und Horst Feddersen, Drelsdorf, präsentierten ihre Tiere sehr gut und begeisterten so Publikum, Kommission und auch die anderen Züchter. Das Mutterschaf Birdie (Kat. Nr. 53) aus der Zucht Horst Feddersen konkurrierte mit dem einjährigen Bock Kat. Nr. 44 von Heike Sievers, um den Rassesieg. Schlussendlich kürte die Kommission den Bock, der am Morgen satte 23 kg auf die Waage brachte, zum Rassesieger. Der prachtvolle und schön raus-gebrachte schwarze Bock überzeugte nicht nur bei der Auswahl des Rassesiegers, sondern auch bei der Wahl des Tagessiegers. So trägt der Ouessantbock nicht nur den charmanten Namen B. Harald-Hinne, sondern ab sofort auch den Titel Mr. Warder 2021.

Rhönschafe, Rauhwolligen Pommersche Landschafe und Bentheimer

Auch die Rhönschafe aus der Zucht von Nicole Potyka, Hamburg, waren dieses Jahr wieder in Warder anzutreffen, die besonders durch ihren typischen schwarzen Kopf und dem weißen restlichen Körper auffallen. Hier wurde das Mutterschaf Byka (Kat. Nr. 33), knapp vor ihrer ein Jahr jüngeren Halbschwester Caro (Kat. Nr. 37), zur Rassesiegerin gewählt.

Das Rauhwollige Pommersche Landschaf, ein mittelgroßes Schaf, welches ursprünglich aus den Küstengebieten der Ostsee stammt, erfreut sich auch in Schleswig-Holstein großer Beliebtheit. So führten drei Züchter ihre schönsten männlichen und weiblichen Exemplare, aus drei unterschiedlichen Altersklassen, der Jury vor. Der einjährige Bock Barne (Kat. Nr. 75) aus der Zucht von Arne Articus-Roth, Wisch, musste allerdings der Pommerndame Anne (Kat. Nr. 77) aus der Zucht von Anne Greef, Schwedeneck und im Besitz von Thorsten Görtz, Bargfeld-Stegen, den Rassesieg überlassen.

Zu guter Letzt ließen die Bentheimer Landschafe die Prämierungen ausklingen. Bei dieser Rasse, die sich neben der dunklen Zeichnung im Gesicht besonders durch den langen bewollten Schwanz auszeichnen, wurde der einjährige Bock Kat. Nr. 96 aus der Zucht von Dr. Andrea Boldt-Lynsche, Fresendorf, zum Rassesieger erkoren.

An dieser Stelle ein großes Lob an alle Züchter und Züchterinnen, die ihre Tiere sehr gut für die Ausstellung vorbereitet hatten und so ihre Tiere auch im Ring ausgezeichnet präsentiert haben. Einen herzlichen Glückwunsch zu den hervorragenden Tieren, die an diesem Tag zu bewundern waren!

Auch das vielfältige Rahmenprogramm war einen Besuch des Landschaftages wert. Der Tierpark Arche Warder bot wie gewohnt ein tolles Ambiente für die vielen unterschiedlichen Schafrassen und lockte zahlreiche Besucher an. Für das leibliche Wohl wurden Gulasch von der Lammbratwurst, Linsenragout und Currywurst mit Pommes angeboten, zudem standen auch Kaffee und Kuchen, sowie Kaltgetränke bereit. Auch über die Produkte des Schafes, über die hohe Kunst des Spinnens, sowie über das Färben von Wolle konnten sich die Besucher an kleinen Ständen im Freien informieren. Nach langer Corona-Pause fanden sich auf dem Platz vor dem Haus der Natur wieder ein paar Handspinnerinnen ein, die den Besuchern zeigten, wie aus der Wolle ein Faden wird. Kleine Verkaufsstände für die verschiedensten Wollartikel und Verarbeitungs-produkte rundeten das bunte Bild ab. Insgesamt war die Veranstaltung in Warder, trotz Coronaregeln und zwischenzeitlichen Regenschauern, rundum gelungen! Dafür bedankt sich der Landesverband bei den Züchtern, den Prämierungsrichtern und allen Helfern!

Ganz besonderer Dank gilt aber vor allem Carolin Reimertz und dem Team vom Tierpark Arche Warder, für die Vorbereitungen und die viele Arbeit, ohne die der Tag nicht so erfolgreich verlaufen wäre!