In Schleswig-Holstein und Hamburg werden die Schafzüchter durch den Landesverband Schleswig-Holsteinischer Schaf- und Ziegenzüchter e.V. betreut. Dieser ist auch für die Durchführung der Zuchtarbeit der einzelnen Schafrassen zuständig.
Unter seinen 700 Mitgliedern sind rund 280 Herdbuchzuchtbetriebe, die 32 unterschiedliche Schafrassen züchten. Davon werden 11 Schafrassen als Beobachtungspopulation auf der Roten Liste gefährdeter Nutztierrassen 2019 aufgeführt. 108 Schafzüchter bemühen sich seit Jahren mit viel Herzblut und Erfolg diese Rassen zu erhalten.
Die Rassevielfalt der Schafe bei uns im Norden ist sehr vielfältig. Im allgemeinen unterscheidet man die Schafrassen nach ihrer Nutzung und Vliestyp in Merino-, Fleisch-, Land- und Milchschafe.
Haarschafrassen nehmen eine Sonderstellung ein. Sie zählen bei uns zu den Landschafen. Haarschafe sind gewöhnlich in den wärmeren Gebieten unserer Erde anzutreffen. Vor allem in den tropischen und subtropischen Gebieten gibt es eine Vielfalt an Rassen, Farbschlägen und auch Kreuzungen. Die Tatsache, dass sie einem natürlichen, jahreszeitlich bedingten Fellwechsel unterliegen und somit nicht geschoren werden müssen, hat diese Rasse in Zeiten sinkender Wollpreise für manchen Kleinschafhalter interessant gemacht.
Merinoschafrassen
Bundesweit sind die Merinorassen (Merinoland- Merinofleisch- und Merinolangwollschaf) die stärkste Rassegruppe. In Schleswig-Holstein gibt es diese Rassen aber nicht. Dies ist auf die feine Wolle der Merinos zurückzuführen, die nicht für unser Klima geeignet ist. Die Merinos zeichnen sich durch eine besondere Eignung für die Hütehaltung (robust, widerstandsfähig, marsch- und pferchfähig), einer gute Bemuskelung und qualitativ hochwertige Wolle (Merinowolle) aus. Sie haben einen asaisonaler Brunstzyklus, d. h. Lammungen sind nicht an eine Saison (Frühjahr) gebunden, sondern zu jeder Jahreszeit möglich.
Merinofleischschaf
-Keine Züchter im Verband-
Merinolandschaf
-Keine Züchter im Verband-
Merinolangwollschaf
-Keine Züchter im Verband-
Fleischschafrassen
Bei den Fleischschafrassen sind die meisten unserer in Schleswig-Holstein gehaltenen Schafrassen zu finden. Die größte Rasse stellen dabei die Texel, gefolgt von den Suffolks und dem Weißköpfigen Fleischaf dar. Sie zeichnen sich durch sehr gute Schlachtkörperqualitäten und hohe Tageszunahmen aus. Die Fleischschafrassen haben eine saisonale Lammung).
Berrichon du Cher
Blauk. Fleischschaf
Border Leichester
Charollais
Dorper
Shropshire
Schwarzk. Fleischschaf
Suffolk
Swifter
Texel
Weißk. Fleischschaf
Zwartbles
Landschafe
Alle Landschafrassen sind einer bestimmten Landschaft oder Region mit charakteristischen Umwelt-bedingungen zuzuordnen. Diese sind häufig schon im Namen zu finden z.B. Coburger Fuchsschafe, Heidschnucken oder Rauhwolliges Pommersches Landschaf. Landschafe sind weniger stark bemuskelt und haben ebenfalls saisonale Lammzeiten (Frühjahr). Landschafe sind anspruchsloser und damit zur Pflege von ertragsarmen, rauen Lagen geeignet. Neben der Landschaftspflege werden sie auch in Kleinbetrieben in der Koppelhaltung eingesetzt, da sie gute Futterverwerter und widerstandsfähig sind.
Bentheimer Landschaf
Brillenschaf
Coburger Fuchsschaf
Geschecktes Bergschaf
Graue Gehörn. Heidschnucke
Gotländl. Pelzschaf
Kamerunschaf
Leineschaf
Ouessant
Guteschaf
Rhönschaf
Rauhw. Pomm. Landschaf
Scottisch Blackface
Skudde
Weiße Gehörn. Heidschnucke
Weiße Hornl. Heidschnucke
Walachenschaf
Waliser Landschaf
Waliser Schwarznasenschaf
Milchschafrassen
Milchschafrassen (Ostfriesisches Milchschaf, Lacuane) sind Dreinutzungstiere. Sie produzieren Milch, Fleisch und Wolle. Der Schwerpunkt liegt aber, wie der Name schon sagt, auf der Erzeugung von Schafmilch. Sie sind in der Regel in kleineren Haltungen zu finden pro Laktation ca. 450 kg Milch mit hohem Fett- und Eiweißgehalt). Neben Trinkmilch wird auch Käse und Joghurt produziert.